Warum ist es eigentlich so hart, sich auszuruhen? Vor allem, ohne dabei dann auch irgendwie gestresst zu sein oder Schulgefühle zu haben?
Spoiler Alert: Es ist zu 90% Kapitalismus ????
Wir wissen alle, wie wichtig Ausruhen ist, aber in unserer kapitalistischen Gesellschaft und dem ständigen Hustle-Modus haben wir nie wirklich gelernt, uns richtig zu erholen. Klar, wir hören ständig, dass wir mehr Erholung brauchen, aber das tatsächliche Ausruhen fällt uns schwer. Warum? Weil uns die Gesellschaft beigebracht hat, dass Erholung unproduktiv ist und wir uns schlecht fühlen sollten, wenn wir uns die Zeit dafür nehmen.
Wie dir dein Zyklus helfen kann, dich ohne schlechtes Gewissen auszuruhen
Dein Zyklus ist ein wertvoller Indikator dafür, wann du mehr Ruhe brauchst und wann deine Energie von selbst zurückkehrt, wenn du dir die nötige Erholung gönnst. Durch Zyklus-Tracking kannst du Muster erkennen und lernen, wann es Zeit ist, wirklich Pause zu machen. Anstatt gegen deinen Körper zu arbeiten, kannst du lernen, diese natürlichen Rhythmen zu nutzen, um deine Energie besser zu managen und in Balance zu bleiben.
Die Schuldgefühle verschwinden, wenn du bemerkst, wie krass es sich lohnt, sich in bestimmten Phasen des Zyklus auszuruhen und viel mehr Energie du dann insgesamt in deinem Zyklus und somit für dein Leben und deine Arbeit hast.
Bei mir z.B. ist es so, dass ich im zyklischen Herbst und Winter viel mehr Ruhe und ruhigere Tagesabläufe brauche. Wenn ich während der Menstruation an Tag eins und zwei richtig gut aktiv ausruhe, kommt ab Tag drei meine Energie ganz von selbst wieder. Es ist wirklich, als würde mich eine unsichtbare Kraft von innen heraus von der Couch hochheben, auf der ich bis dahin noch lag.
Doch was bedeutet Erholung denn eigentlich?
Es gibt sieben verschiedene Arten der Erholung, die alle wichtig sind, um wirklich zur Ruhe zu kommen, oder den eigenen Akku wieder aufzuladen. Sie wurden von Dr. Saundra Dalton-Smith entwickelt:
- Körperliche Erholung – Entspannung durch Schlaf, Yoga oder sanfte Bewegung.
- Mentale Erholung – Zeit, um den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, z.B. durch Meditation, das Schreiben von Gedanken oder kleine Pausen im Alltag.
- Sensorische Erholung – Weniger Reize durch Bildschirmzeit, Lärm und grelles Licht.
- Kreative Erholung – Inspiration durch Natur, Kunst oder kreatives Tun.
- Emotionale Erholung – Sich selbst Raum geben für echte Gefühle.
- Soziale Erholung – Zeit mit Menschen, die dir guttun, oder auch allein sein.
- Spirituelle Erholung – Eine Verbindung zu etwas Größerem, sei es durch Meditation, Gebet oder Reflexion.
Dein Menstruationszyklus gibt dir wertvolle Hinweise darauf, wann und wie du diese verschiedenen Formen der Erholung am besten in deinen Alltag integrieren kannst. Während der Periode, im zyklischen Herbst oder Winter, sehnt sich dein Körper nach mehr körperlicher und emotionaler Erholung. Im zyklischen Frühling und Sommer hingegen kannst du kreative und mentale Erholung besser nutzen, um deine Energie aufzuladen.
Hier findest du Ideen, wie du gezielt Erholung in deinen Alltag integrieren kannst, angepasst an die Bedürfnisse deines Körpers und deines Menstruationszyklus.
- Körperliche Erholung: Besonders während der Menstruation und in der lutealen Phase (zyklischer Herbst) sehnt sich dein Körper nach körperlicher Ruhe. Das kann aktive Erholung durch Bewegung wie Yoga und passive Erholung durch Schlaf, Yoga Nidra, Sound Baths über Kopfhörer zu Hause/ in deinem Lieblingsstudio oder im Park liegen und lesen sein.
- Mentale Erholung: Im zyklischen Frühling (nach der Menstruation) ist es wichtig, deinen Geist zu klären, um nicht in Überlastung zu geraten. Hier lohnen sich regelmäßige Pausen für deinen Geist, etwa durch Meditation, Journaling oder das bewusste Abschalten von Arbeitsgedanken.
- Sensorische Erholung: Sowohl besonders rund um den Eisprung (zyklischer Sommer), als auch im zyklischen Herbst, wenn äußere und innere Einflüsse verstärkt wahrgenommen werden, ist es wichtig, sich sensorisch zu erholen. Probier mal Reize wie Bildschirmzeit, Lärm und grelles Licht zu reduzieren, besonders Abends.
- Kreative Erholung: Im zyklischen Frühling und Sommer sind wir besonders kreativ und offen für kreative Impulse von innen und außen. Hier kannst du diese Form der Erholung nutzen, um neue Energie zu schöpfen und kreative Projekte anzugehen. Hol dir Inspiration durch Natur, Kunst, kreatives Tun oder den Brainstorming Marathon mit deinen Lieblingskolleg:innen auf der Arbeit.
- Emotionale Erholung: Nicht nur, aber besonders in der prämenstruellen Phase kann es emotional herausfordernd sein, daher ist es hier extra wichtig, sich Raum für emotionale Erholung zu nehmen. Atemübungen, Mediationen, Journaling können dir dabei helfen, deine Gefühle zuzulassen und dir selbst mitfühlend zu begegnen.
- Soziale Erholung: Während des zyklischen Sommers, wenn wir so viel out and about sind, kann es nötig sein, sich sozial zurückzuziehen. Und ebenso im zyklischen Herbst, wenn uns alles und jede:r auf den Sack geht. Das ist besonders wichtig, um Überforderung zu vermeiden. Gönn dir Zeit allein oder mit unterstützenden Menschen. Diesen Menschen, mit denen du einfach so sein kannst, wie du gerade bist und die deinen Akku gefüllt, statt geleert hinterlassen.
- Spirituelle Erholung: Diese Form der Erholung ist besonders wertvoll während der Menstruation, wenn dein Körper und Geist nach innerer Ruhe verlangen. Das ist auch die Zeit, wo sie am leichtesten zugänglich ist. Hier kannst du dich so gut mit deiner inneren Weisheit, deiner Intuition verbinden. Die perfekte Zeit im Zyklus um die tiefe Verbindung zu dir selbst und deinem Lebenssinn zu pflegen und zu spüren, sei es durch Meditation, Gebet oder Reflexion.
Nutze die 7 Typen von Erholung, um eine tiefere Verbindung zu deinem Körper aufzubauen und besser auf die Signale zu hören, die er dir gibt. So kannst du nicht nur deine Energie, sondern auch deine Lebensqualität verbessern.
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